parallelwelten im schuber

Wenn, wie Borges meinte, das Universum eine Bibliothek ist, dann enthält dieses Buch schon einmal 10 hoch 14 verschiedene Welten. — Dabei ist der Umfang gering: zehn Sonette. Aber jede der vierzehn Zeilen lässt sich mit jeder beliebigen Zeile eines jeden anderen Gedichtes frei zu einem neuen Sonett kombinieren …

Raymond Queneaus »Cent Mille Milliards de Poèmes« erschienen erstmals am 7. Juli 1961 bei Gallimard. — Heute kann man diese Texte wie eine lyrische Version der modernen Kosmologie lesen: Von zwei möglichen Ereignissen, meint die Theorie, treten immer beide ein … — aber in getrennten, parallelen Universen.

Und so ist im Kosmos nicht nur Raum für eine Unzahl von Universen, sondern auf zehn Blättern auch Platz für eine Lektüre von rund 100 Millionen Jahren …