Manchmal, wenn Aristipp völlig abgebrannt war, verkaufte er, um das Bier bezahlen zu können, sogar das eine oder andere seiner Bücher. |
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So war ich in den Besitz der Schriften von Protagoras gekommen, dessen Spruch „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ damals in keiner wichtigen Rede fehlte, dessen Bücher aber aus allen Bibliotheken verschwunden waren. – Ehemals ein hochangesehener Philosoph, war Protagoras in Ungnade gefallen, als er nicht mehr glauben konnte, was man zu glauben hatte. Trotz seiner guten Beziehungen entging Protagoras nicht dem Prozeß, wurde verurteilt und ertrank auf der Flucht. Es komme schließlich nicht darauf an, viel zu lesen, behauptete Aristipp. Mancher Gelehrte habe auch ein Bücherbrett vor dem Kopf. – Kein Wunder, daß er wegen des teuren Weins sauer war auf Diogenes. Die beiden würden ein paar Wochen lang die Straßenseite wechseln, sollten sie einander begegnen. Bis sie sich zufällig zur Mittagsstunde in der Tonne trafen. Und dann war immer nur ein Stuhl frei … Wenn es ihm Spaß bereitete, konnte er an einem Abend sein ganzes Geld verprassen. Luxus, meinte Aristipp, ist ein Zeichen freier Männer. – Im Gegensatz zu den meisten Athenern, die darauf warteten, irgendwann einmal gut zu leben, fanden wir: Geld ist zum Ausgeben gut. Die meisten Athener aber häuften es bloß an und hinterließen es dann ihren Kindern. – Nur, etwas Nützliches damit anzufangen, dieses Wissen vererbten sie ihnen nicht. Sparsamkeit, sagte deshalb Aristipp, sei das Merkmal von Sklaven. |
Das Glatte, Kantige aber, das an den Schnitt erinnerte, der sie entzweit hatte, erregte künftig ihre geheime Furcht und gewann über sie Gewalt. |
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