Fünf

In der Höhle fühlten wir uns zu Hause. Nischen und Grotten boten Raum zum Rückzug. Ob in der großen Halle oder in den Seitengängen – jeder fand hier seinen Platz.

Daß ausgerechnet der rechte Winkel, obwohl doch nichts an unserem Leib diese Form vorgibt, das Bild der Stadt beherrscht, ist schon erstaunlich: Häuser, Höfe, Straßen. – Seit die neuen Vororte am Schreibtisch entworfen werden, genügen auch ganze Städte seinem Maß.

Alle Tiere passen sich ihre Behausungen an, nur wir hausen in Bauten, denen wir uns anpassen. Bis heute ist es ein Rätsel, wieso wir in Würfeln und Quadern wohnen, obwohl sie der Gestalt unserer Körper doch derart widersprechen, daß man sich beklemmt fühlt darin wie in einem verkehrten Gehäuse.

Die ersten Menschen lebten vielleicht noch so, wie es ihrer Natur entsprach, meinte Diogenes. Doch mehr und mehr verweichlichten sie, brauchten Schutz und suchten künstliche Wärme und kamen so auf den Hund.

Zum Glück würde alles, so schnell wie hochgemauert, auch wieder zerfallen. Und Platz machen für die Behausungen der Zukunft: für Kuppeln, Zylinder und Kegel.

Rings um ihre Insel schütteten sie Dämme und Deiche auf, füllten die Senken mit Erde aus Brunnen, Schächten und Stollen. Und wo vordem die Wellen ans Ufer gerollt waren, errichteten die Halbierten steinerne Häuser und Türme.