Sechs

Aristipp war gerade wieder einmal mit Diogenes verkracht: Am Vorabend hatte der blöde Hund drei Weinflaschen, die sie eigentlich noch gemeinsam trinken wollten, auf dem Heimweg nach Aristipp geworfen. – Vor allem ärgerte Aristipp der vergeudete Wein.

Schulterlange schwarze Haare, seine scharfe Nase und der spitz auslaufende dunkle Bart – Aristipp, so verärgert wie jetzt, sah aus wie ein übler Pirat. Lais, die neben ihm saß, hatte ihren Kopf mit den dunklen Locken an seine Schulter gelehnt.

Wenn er betrunken war, benahm sich Diogenes manchmal wirklich wie tollwütig. Was ihn gestern in Wut versetzt hatte, konnte Aristipp, der auf das Schleppen von Flaschen stets freiwillig verzichtete, auch nicht mehr sagen. Mehr noch als der vergeudete Wein aber ärgerte es Aristipp, daß Diogenes den zerscherbelnden Flaschen noch nachgerufen hatte: Wirf weg, was zuviel ist!

Raritäten. Einmal kam Diogenes am hellen Mittag mit einer brennenden Laterne in die Tonne. Er leuchtete jedem ins Gesicht und behauptete, er suche einen Menschen.