Neun

Aristipp hatte den Einfall, an den Festspielen teilzunehmen. Diogenes, der mit seinen eigenen Texten wenig Glück hatte, war sofort begeistert.

Nachdem keiner seine Dramen aufführen wollte, ging Diogenes dazu über, Stücke zu schreiben, die niemand aufführen konnte: Grotesken, in denen man sich gegenseitig auffraß, was nur natürlich sei, wie Diogenes meinte, indem er sich den Bart kratzte, da letztlich alles aus denselben Stoffen bestehe: Kohlenstoff, Wasser – und auch die nur aus Atomen. Und wenn Athen weiter so aus dem Leim gehe, werde wohl gar keine andere Lösung übrigbleiben. Da er auch mit diesen Werken keinen Erfolg hatte, entdeckte Diogenes, daß Ruhm etwas Verwerfliches ist.

Zum Beweis, daß es eine Freude ist, in Athen zu leben, gab es ständig Wettkämpfe, Festspiele und Feiern. Auf der Akropolis begann der Putz zu bröckeln. Die Löcher in den Straßen erreichten die Größe von Rädern. Wer Pech hatte, dem fiel in der Altstadt die Decke auf den Kopf. – Aber während die Fassade blätterte, feierte Athen seine Feste.